Nur wenige Wochen nach seiner Veröffentlichung wird der mit Spannung erwartete Titel Borderlands 4 bereits mit einem erheblichen Preisnachlass auf der Spieleplattform Steam angeboten. Der Rabatt von 20 Prozent nährt Spekulationen, dass die anfänglichen Verkaufszahlen des Spiels hinter den internen Erwartungen des Entwicklers Gearbox Software zurückgeblieben sind.
Diese frühe Preissenkung steht im Kontrast zu früheren Aussagen von Gearbox-CEO Randy Pitchford und wirft ein Licht auf die Herausforderungen, mit denen das Spiel seit seinem Start konfrontiert ist, darunter technische Probleme und ein direkter Verkaufsvergleich zum erfolgreichen Vorgänger Borderlands 3.
Wichtige Fakten
- Borderlands 4 ist auf Steam einen Monat nach Veröffentlichung um 20 % reduziert.
- Die Verkaufszahlen der ersten Woche erreichten mit 2,5 Millionen Exemplaren nur die Hälfte der initialen Verkäufe von Borderlands 3.
- Das Spiel wurde mit erheblichen technischen Problemen auf PC und Konsolen veröffentlicht.
- Die Preissenkung widerspricht früheren Aussagen des Gearbox-CEOs, dass das Spiel lange nicht rabattiert würde.
Details zum Preisnachlass auf Steam
Auf der offiziellen Steam-Seite wird Borderlands 4 aktuell für 55,99 US-Dollar angeboten. Dies entspricht einer Reduzierung von 14 US-Dollar gegenüber dem ursprünglichen Verkaufspreis von 69,99 US-Dollar. Die Rabattaktion ist zeitlich begrenzt und soll laut Angaben auf der Plattform bis zum 20. Oktober laufen.
Der Preisnachlass gilt nicht nur für die Standardversion des Spiels. Auch die höherpreisigen Editionen, die Deluxe und die Super Deluxe Edition, sind ebenfalls um 20 Prozent im Preis gesenkt. Dies ermöglicht es Spielern, die bisher aufgrund des Preises gezögert haben, nun günstiger auf die Vollversionen mit zusätzlichen Inhalten zuzugreifen.
Hintergrund zur Preisgestaltung
Schon vor der Veröffentlichung gab es Diskussionen über den Preis von Borderlands 4. Gerüchte deuteten zeitweise auf einen noch höheren Preis von 80 US-Dollar hin. Der finale Preis von 70 US-Dollar liegt im Rahmen aktueller AAA-Spiele, doch die schnelle Reduzierung deutet darauf hin, dass die Preisstrategie möglicherweise angepasst werden musste, um die Verkaufsdynamik zu erhöhen.
Verkaufszahlen im Vergleich zum Vorgänger
Obwohl Borderlands 4 einen soliden Start hinlegte, blieben die Zahlen deutlich hinter denen des Vorgängers zurück. Berichten zufolge verkaufte sich das Spiel in den ersten zehn Tagen nach Veröffentlichung rund 2,5 Millionen Mal. Diese Zahl wirkt für sich genommen beeindruckend, relativiert sich jedoch im direkten Vergleich.
Borderlands 3 konnte in einem ähnlichen Zeitraum nach seiner Veröffentlichung doppelt so hohe Verkaufszahlen vorweisen. Die Tatsache, dass Borderlands 4 nur die Hälfte der anfänglichen Verkaufsmenge seines Vorgängers erreichte, wird in der Branche als klares Indiz für eine geringere Marktakzeptanz gewertet. Der frühe Rabatt könnte ein Versuch sein, diesen Abstand zu verringern und neue Käuferschichten zu erschließen.
Verkaufszahlen im direkten Vergleich
- Borderlands 4: 2,5 Millionen verkaufte Einheiten in den ersten 10 Tagen.
- Borderlands 3: Über 5 Millionen verkaufte Einheiten in den ersten 5 Tagen (laut Publisher 2K).
Dieser Vergleich zeigt, dass Borderlands 4 trotz eines soliden Starts die kommerzielle Wucht seines direkten Vorgängers nicht erreichen konnte.
Technische Probleme trüben das Spielerlebnis
Ein wesentlicher Faktor, der die anfängliche Begeisterung für Borderlands 4 gedämpft haben könnte, war der technische Zustand des Spiels zum Zeitpunkt der Veröffentlichung. Zahlreiche Berichte von Spielern und Fachmedien kritisierten eine mangelhafte Optimierung auf sowohl PC als auch auf den Konsolen PlayStation 5 und Xbox Series X/S.
Besonders auf der PlayStation 5 wurden gravierende Leistungsprobleme dokumentiert. In einigen Spielabschnitten fiel die Bildrate Berichten zufolge auf bis zu 1 Frame pro Sekunde (FPS), was das Spiel praktisch unspielbar machte. Diese technischen Mängel stehen in starkem Kontrast zu den Versprechungen, die im Vorfeld gemacht wurden.
Gearbox-CEO Randy Pitchford hatte vor der Veröffentlichung versichert, dass das Spiel auf Konsolen „butterweich“ (buttery smooth) laufen würde. Die Realität zum Launch entsprach diesem Versprechen für viele Spieler jedoch nicht.
Kontroverse Aussagen des Gearbox-Chefs
Die aktuelle Rabattaktion sorgt auch deshalb für Aufsehen, weil sie früheren Aussagen des Firmenchefs Randy Pitchford widerspricht. Pitchford hatte in der Vergangenheit wiederholt betont, dass Borderlands 4 für eine lange Zeit nicht rabattiert werden würde, um den Wert des Produkts für Frühkäufer zu schützen. Die jetzige Preissenkung wird von vielen in der Community als Bruch dieses Versprechens gesehen.
Zusätzlich sorgte Pitchford bereits vor der Veröffentlichung mit umstrittenen Kommentaren zur Preisgestaltung für Diskussionen. Er behauptete, dass Spieler einen Weg finden würden, das Spiel zu kaufen, selbst wenn es 350 US-Dollar kosten würde. Solche Aussagen trugen zu einer bereits angespannten Debatte über die Preispolitik in der Spielebranche bei.
Ein Zeichen für enttäuschte Erwartungen?
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der frühe Rabatt auf Borderlands 4 mehr als nur ein attraktives Angebot für Spieler ist. Er ist ein starkes Signal, dass die Kombination aus einem hohen Einführungspreis, enttäuschenden Verkaufszahlen im Vergleich zum Vorgänger und einem problematischen technischen Start den kommerziellen Erfolg des Titels belastet hat. Der Preisnachlass kann als strategische Maßnahme verstanden werden, um das Verkaufsziel doch noch zu erreichen und das Vertrauen der Spieler zurückzugewinnen, die durch die technischen Mängel abgeschreckt wurden.





