Tesla hat ein neues Software-Update veröffentlicht, das in Zusammenarbeit mit Disney zur Bewerbung des Films „Tron: Ares“ entwickelt wurde. Die Aktualisierung verwandelt die Fahrzeugvisualisierung auf dem Display in ein Tron-Lichtrenner-Design. Während die Kooperation für einige eine unterhaltsame Neuerung darstellt, stößt sie bei vielen Tesla-Besitzern auf scharfe Kritik. Sie sehen darin den Einzug von Werbung in ihre Fahrzeuge und kritisieren die Prioritäten der Software-Entwicklung.
Wichtige Erkenntnisse
- Tesla hat ein Software-Update zur Promotion des Disney-Films „Tron: Ares“ veröffentlicht.
- Viele Fahrzeughalter kritisieren das Update als unerwünschte Werbung und Ressourcenverschwendung.
- Die Kooperation überrascht, da Tesla-CEO Elon Musk sich in der Vergangenheit öffentlich kritisch gegenüber Disney geäußert hatte.
- Besitzer fordern stattdessen Fortschritte bei wichtigen Funktionen wie dem Autopiloten und der Benutzeroberfläche.
Ein Film-Marketing im Fahrzeug-Cockpit
Am 10. Oktober 2025 kündigte Tesla die sofortige Verteilung eines neuen Software-Updates an. Diese Aktualisierung steht in direktem Zusammenhang mit dem Kinostart von Disneys neuem Science-Fiction-Film „Tron: Ares“. Kern des Updates ist eine rein visuelle Anpassung: Fahrer können die Darstellung ihres Fahrzeugs auf dem zentralen Bildschirm in das Design eines „Tron Light Cycle“ ändern, einem ikonischen Fahrzeug aus dem Filmfranchise.
Die Ankündigung erfolgte über die offiziellen Social-Media-Kanäle von Tesla mit dem Slogan: „Das Grid hat sich auf deinen Tesla ausgeweitet.“ Diese Marketing-Aktion ist ein klares Beispiel für eine markenübergreifende Werbekooperation, bei der die Software eines Fahrzeugs als Werbefläche für ein Unterhaltungsprodukt genutzt wird.
Hintergrund: Die Beziehung zwischen Musk und Disney
Die Partnerschaft zwischen Tesla und Disney ist bemerkenswert, da Tesla-CEO Elon Musk in den Monaten zuvor wiederholt öffentlich Kritik an Disney geübt hatte. Diese Auseinandersetzungen führten unter anderem dazu, dass die Disney+-App aus dem Tesla-Infotainmentsystem entfernt wurde. Die jetzige Kooperation deutet auf eine mögliche geschäftliche Annäherung trotz der persönlichen Differenzen hin.
Negative Reaktionen der Tesla-Community
Unmittelbar nach der Ankündigung äußerten zahlreiche Tesla-Besitzer ihren Unmut in den sozialen Medien. Die Reaktionen fielen überwiegend negativ aus, wobei sich die Kritik auf zwei Hauptpunkte konzentrierte: die Einführung von Werbung und die Prioritätensetzung der Entwickler.
Viele Nutzer empfinden das Update als einen ersten Schritt in Richtung permanenter Werbung im Auto. Sie befürchten, dass dies eine Tür für weitere, möglicherweise aufdringlichere Werbeformate öffnet. Die Vorstellung, für ein Premium-Fahrzeug bezahlt zu haben und nun mit Marketing-Inhalten konfrontiert zu werden, stößt auf breite Ablehnung.
Stimmen aus der Community
Die Kommentare unter der offiziellen Ankündigung spiegeln diese Haltung wider. Ein Tesla-Fahrer, Matt Chinander, schrieb sarkastisch: „Oh gut, Werbung schafft es jetzt also auch in mein Auto.“
„Es tut mir leid, aber das ist ein absolut wertloses Update. Und seit wann arbeitet Tesla mit woke Unternehmen wie Disney zusammen? Hat Elon nicht erst LETZTE WOCHE einen Feldzug gegen woke geführt?“, kommentierte ein anderer Nutzer namens Austin Harrison.
Diese Kommentare verdeutlichen die Enttäuschung der Kunden. Sie fühlen sich nicht nur durch die Werbung gestört, sondern hinterfragen auch die strategische Ausrichtung des Unternehmens im Lichte früherer Aussagen des CEOs.
Kritik an den Entwicklungsprioritäten
Ein weiterer zentraler Kritikpunkt ist die Verwendung von Entwicklungsressourcen. Viele langjährige Tesla-Fahrer argumentieren, dass das Unternehmen Zeit und Geld in eine kosmetische Spielerei investiert, während dringend erwartete und versprochene Software-Verbesserungen ausbleiben. Diese Kritik wiegt besonders schwer, da Tesla seit Jahren eine vollständig autonome Fahrfunktion (Full Self-Driving, FSD) verspricht.
Fokus auf Full Self-Driving gefordert
Besitzer von Fahrzeugen mit älterer Hardware (insbesondere HW3) warten seit über einem Jahr auf signifikante Updates für ihre Autopilot-Systeme. Sie fühlen sich vernachlässigt und argumentieren, dass die Behebung von Fehlern und die Verbesserung der Kernfunktionalität eine höhere Priorität haben sollten als Marketing-Gimmicks.
Die Liste der von Nutzern gewünschten Verbesserungen ist lang und umfasst unter anderem:
- Zuverlässigere Regensensoren
- Optimierungen der Benutzeroberfläche (UI)
- Verbesserungen bei der Routenplanung und Navigation
- Fortschritte bei der Einparkhilfe „Tesla Vision“
Die Entscheidung, stattdessen ein Film-Theme zu entwickeln, wird von vielen als Zeichen dafür gewertet, dass Tesla die Anliegen seiner treuesten Kunden nicht ernst genug nimmt.
Werbung im Auto: Ein wachsender Trend?
Die Debatte um das „Tron“-Update wirft eine grundsätzliche Frage auf: Ist dies der Beginn einer neuen Ära der In-Car-Werbung? Vernetzte Fahrzeuge bieten Automobilherstellern eine neue Plattform, um zusätzliche Einnahmequellen zu erschließen. Ob Tesla für diese Kooperation eine direkte finanzielle Vergütung von Disney erhalten hat, ist nicht bekannt. Es könnte sich auch um eine gegenseitige Werbevereinbarung handeln.
Unabhängig von der finanziellen Regelung etabliert dieser Schritt einen Präzedenzfall. Analysten beobachten die Branche genau und spekulieren, dass solche Kooperationen zunehmen könnten. Einige Experten prognostizieren, dass Hersteller in Zukunft möglicherweise werbefreie Software-Versionen gegen eine zusätzliche Gebühr anbieten könnten, ähnlich wie es bereits bei Teslas „Premium-Konnektivität“-Abonnement der Fall ist.
Für die Verbraucher bedeutet dies eine neue Abwägung: Wie viel Marketing sind sie bereit, in einem teuer erworbenen Produkt zu akzeptieren? Die starke negative Reaktion auf Teslas Initiative zeigt, dass die Akzeptanz für solche Maßnahmen derzeit noch sehr gering ist. Es bleibt abzuwarten, ob Tesla auf die Kritik seiner Kunden reagieren wird oder diesen Weg weiterverfolgt.





