Porsche hat die neueste Generation seines Spitzenmodells vorgestellt: den 911 Turbo S für das Modelljahr 2026. Mit einer Systemleistung von 701 PS ist er der stärkste Serien-Elfer aller Zeiten. Ein neu entwickeltes T-Hybrid-System mit zwei elektrisch unterstützten Turboladern ermöglicht eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in nur 2,5 Sekunden und eliminiert das Turboloch nahezu vollständig.
Die wichtigsten Fakten
- Leistung: 701 PS (523 kW) Systemleistung durch T-Hybrid-Technologie.
- Beschleunigung: Von 0 auf 100 km/h in nur 2,5 Sekunden.
- Technologie: Zwei elektrisch unterstützte Turbolader sorgen für verzögerungsfreies Ansprechverhalten.
- Fahrwerk: Neues aktives Fahrwerk für eine Balance zwischen Komfort und Sportlichkeit.
- Preis: Der Einstiegspreis für das Coupé liegt bei 270.300 US-Dollar.
Das Herzstück: Das neue T-Hybrid-System
Die größte Neuerung des 2026er Porsche 911 Turbo S ist zweifellos der Antriebsstrang. Porsche hat das bereits im 911 GTS eingeführte Hybridkonzept weiterentwickelt und für das Topmodell auf ein neues Level gehoben. Anstelle eines einzelnen Turboladers wie im GTS arbeiten im Turbo S zwei Lader, die jeweils mit einem eigenen Elektromotor ausgestattet sind.
Diese Elektromotoren haben eine doppelte Funktion. Zum einen können sie die Turbinen in weniger als einer Sekunde auf maximale Drehzahl bringen. Dadurch wird das sogenannte „Turboloch“ – die kurze Verzögerung, bevor der Ladedruck aufgebaut ist – praktisch eliminiert. Das Ergebnis ist ein extrem direktes Ansprechverhalten des Motors auf jeden Gasbefehl.
Leistungssteigerung durch Elektrifizierung
Der neue 911 Turbo S leistet 701 PS und 800 Nm Drehmoment. Das ist ein Zuwachs von 61 PS im Vergleich zum Vorgängermodell. Diese Leistungssteigerung wird maßgeblich durch das T-Hybrid-System ermöglicht, das nicht nur die Leistung, sondern auch die Effizienz und das Ansprechverhalten des Motors verbessert.
Zum anderen agieren die Elektromotoren in den Turboladern auch als Generatoren. Sobald die Lader ihre volle Drehzahl erreicht haben, wandeln sie überschüssige Energie in Strom um. Dieser wird entweder in einer 1,9-kWh-Batterie gespeichert oder direkt an den größeren Elektromotor weitergeleitet, der in das PDK-Doppelkupplungsgetriebe integriert ist.
Brutale Beschleunigung und präzises Fahrverhalten
Die Kombination aus dem überarbeiteten Boxermotor und der T-Hybrid-Technologie sorgt für beeindruckende Fahrleistungen. Der Sprint von 0 auf 100 km/h wird in nur 2,5 Sekunden absolviert, was 0,2 Sekunden schneller ist als beim Vorgängermodell. Doch es ist nicht nur die reine Zahl, die beeindruckt, sondern die Art und Weise, wie die Kraft entfaltet wird.
Die Launch Control des neuen Turbo S wird als außergewöhnlich intensiv beschrieben. Sobald der Fahrmodus auf „Sport Plus“ gestellt, die Bremse getreten und das Gaspedal durchgedrückt wird, bauen die elektrisch unterstützten Turbolader sofort Ladedruck auf. Beim Lösen der Bremse katapultiert der Allradantrieb den Wagen mit einer Vehemenz nach vorne, die selbst erfahrene Sportwagenfahrer beeindruckt.
Mehr als nur Launch Control
Die eigentliche Stärke der neuen Technologie zeigt sich im alltäglichen Fahrbetrieb. Im Sport-Modus reagiert das Fahrzeug auf kleinste Bewegungen des Gaspedals mit unmittelbarem Vorschub. Diese Mischung aus sofortiger Reaktion bei niedrigen Drehzahlen und enormer Kraft im oberen Drehzahlbereich schafft ein süchtig machendes Fahrerlebnis.
Um die zusätzliche Leistung sicher auf die Straße zu bringen, hat Porsche weitere Anpassungen vorgenommen. Die Hinterreifen sind nun 10 Millimeter breiter. Zudem kommt ein neues aktives Fahrwerk zum Einsatz, das auf der Technologie des Panamera Active Ride basiert. Es variiert die Steifigkeit der Stabilisatoren und ermöglicht so eine größere Spreizung zwischen komfortablem Fahren im Alltag und maximaler Performance auf der Rennstrecke.
Fahrkomfort und Alltagstauglichkeit
Trotz seiner extremen Leistungsfähigkeit wurde der 911 Turbo S nicht als reines Rennstreckenfahrzeug konzipiert. Das neue Fahrwerk trägt maßgeblich dazu bei, dass der Wagen auch auf schlechteren Straßen einen überraschend guten Komfort bietet. Er ist straff, aber nicht unnachgiebig, was ihn zu einem voll alltagstauglichen Supersportwagen macht.
Auch das Cabriolet-Modell überzeugt in dieser Hinsicht. Das Stoffverdeck lässt sich schnell öffnen und schließen und sorgt im geschlossenen Zustand für eine effektive Geräuschdämmung, selbst bei hohen Geschwindigkeiten auf der Autobahn. Die Wahl zwischen Coupé und Cabriolet bleibt letztlich eine Frage der persönlichen Präferenz hinsichtlich Kopffreiheit und Designlinie.
Modernisiertes Cockpit
Im Innenraum setzt Porsche die Modernisierung der 911-Baureihe fort. Das Cockpit verfügt nun über ein vollständig digitales Instrumentendisplay, das dem Fahrer alle relevanten Informationen klar und konfigurierbar anzeigt. Hochwertige Materialien und die gewohnte Porsche-Verarbeitungsqualität runden das Interieur ab.
Ein hoher Preis für Ingenieurskunst
Die technologische Weiterentwicklung hat ihren Preis. Der 2026 Porsche 911 Turbo S startet in den USA bei 270.300 Dollar für das Coupé und 284.300 Dollar für das Cabriolet. Das entspricht einer deutlichen Preiserhöhung von rund 40.000 Dollar gegenüber dem Vorgängermodell.
In dieser Summe sind allerdings bereits Ausstattungsmerkmale wie das neue aktive Fahrwerk und die Carbon-Keramik-Bremsanlage enthalten. Dennoch lässt sich der Preis durch die umfangreiche Optionsliste und die „Paint to Sample“-Programme von Porsche schnell weiter in die Höhe treiben. Angesichts des enormen technischen Aufwands, der für diese Leistungs- und Effizienzsteigerung betrieben wurde, erscheint der Preis jedoch als gerechtfertigt für ein Fahrzeug, das die Grenzen des technisch Machbaren neu definiert.





