Microsoft wird am 14. Oktober 2025 die kostenlosen Sicherheitsupdates für das Betriebssystem Windows 10 einstellen. Schätzungen zufolge sind bis zu 400 Millionen Nutzer betroffen, deren Computer aufgrund strenger Hardware-Anforderungen nicht auf Windows 11 aktualisieren können. Ohne diese wichtigen Updates werden die Systeme anfällig für Cyberangriffe, was ein erhebliches Risiko für die Datensicherheit darstellt.
Wichtige Fakten
- Das offizielle Support-Ende für Windows 10 ist der 14. Oktober 2025.
- Bis zu 400 Millionen PCs sind aufgrund von Hardware-Beschränkungen nicht mit Windows 11 kompatibel.
- Nach dem Stichtag erhalten diese Geräte keine kostenlosen Sicherheitsupdates mehr.
- Microsoft bietet ein kostenpflichtiges Programm für erweiterte Sicherheitsupdates (ESU) an.
Ein Stichtag mit weitreichenden Folgen
Der 14. Oktober 2025 markiert einen kritischen Wendepunkt für Millionen von PC-Nutzern weltweit. An diesem Tag beendet Microsoft offiziell die Unterstützung für Windows 10, eines der am weitesten verbreiteten Betriebssysteme. Ab diesem Datum werden keine kostenlosen Sicherheitsupdates mehr bereitgestellt, die Systeme vor Viren, Ransomware und anderen digitalen Bedrohungen schützen.
Diese Entscheidung betrifft eine außergewöhnlich große Nutzerbasis. Aktuellen Daten zufolge läuft Windows 10 noch immer auf etwa 41 % aller PCs. Dies entspricht einer geschätzten Zahl von fast 600 Millionen Geräten. Das eigentliche Problem liegt jedoch darin, dass ein erheblicher Teil dieser Computer nicht für ein Upgrade auf Windows 11 geeignet ist.
Die Hardware-Hürde von Windows 11
Für die Installation von Windows 11 hat Microsoft spezifische Hardware-Anforderungen festgelegt, darunter die Notwendigkeit eines modernen Prozessors und eines sogenannten Trusted Platform Module 2.0 (TPM). Viele ältere, aber ansonsten voll funktionsfähige Computer erfüllen diese Kriterien nicht.
Experten schätzen, dass aus diesem Grund bis zu 400 Millionen PCs dauerhaft auf Windows 10 bleiben müssen. Diese Nutzer stehen vor der Wahl, entweder einen neuen Computer zu kaufen oder ihre Geräte ohne den Schutz durch aktuelle Sicherheitsupdates weiter zu betreiben.
Vergleich mit früheren Windows-Versionen
Die Situation bei Windows 10 ist historisch einzigartig. Als der Support für Windows 8 im Januar 2016 endete, nutzten es nur noch 3,7 % der Windows-Anwender. Bei Windows 8.1 waren es zum Support-Ende im Januar 2023 sogar nur 2,2 %. Der aktuelle Marktanteil von Windows 10 ist um ein Vielfaches höher.
Warnungen von Verbraucherschutz- und Umweltorganisationen
Mehrere Organisationen haben bereits Bedenken hinsichtlich der Entscheidung von Microsoft geäußert. Verbraucherschutzgruppen wie PIRG (Public Interest Research Group) und EuroConsumers kritisieren die Vorgehensweise des Unternehmens. Sie weisen darauf hin, dass Microsoft den Support für Windows 10 in einem deutlich kürzeren Zeitfenster auslaufen lässt als bei früheren Versionen – nur vier Jahre nach der Einführung von Windows 11.
PIRG beschreibt das Ausmaß des Problems als „erschütternd“ und führt es direkt auf die Popularität von Windows 10 in Kombination mit den strengen Hardware-Anforderungen von Windows 11 zurück.
„Wenn es keine Updates mehr gibt, werden schnell behobene Sicherheitslücken zu offenen Türen. Ransomware-Banden und andere böswillige Akteure werden sich die Hände reiben angesichts der Aussicht auf Millionen von ungeschützten Endgeräten.“
Umweltaspekte und Elektroschrott
Neben den Sicherheitsrisiken rückt auch der Umweltaspekt in den Fokus. Organisationen wie Environment America warnen davor, dass Hunderte Millionen voll funktionsfähiger Computer durch das Support-Ende vorzeitig zu Elektroschrott werden könnten. Die erzwungene Aufrüstung von Hardware, die für alltägliche Aufgaben noch ausreicht, stellt eine erhebliche Belastung für die Umwelt dar.
Einige Initiativen wie das „Restart Project“ versuchen, Alternativen aufzuzeigen, etwa durch die Installation von Betriebssystemen wie Linux oder ChromeOS auf älteren Geräten, um deren Lebensdauer zu verlängern.
Was sind erweiterte Sicherheitsupdates (ESU)?
Als Übergangslösung bietet Microsoft ein Programm namens „Extended Security Updates“ (ESU) an. Unternehmen und Privatpersonen können damit für bis zu drei weitere Jahre Sicherheitsupdates für Windows 10 erwerben. Die Kosten dafür steigen jährlich an. Für Privatnutzer gibt es unter bestimmten Bedingungen, wie der Verknüpfung mit einem Microsoft- und OneDrive-Konto, möglicherweise kostenlose oder vergünstigte Optionen, die Details sind jedoch je nach Region unterschiedlich.
Welche Optionen haben betroffene Nutzer?
Für Nutzer von Windows 10, deren Computer nicht auf Windows 11 aktualisiert werden kann, gibt es mehrere Handlungsmöglichkeiten. Es ist entscheidend, eine Entscheidung vor dem Stichtag im Oktober 2025 zu treffen, um Sicherheitsrisiken zu minimieren.
- Prüfung der Upgrade-Fähigkeit: Zuerst sollte geprüft werden, ob der eigene PC die Mindestanforderungen für Windows 11 erfüllt. Microsoft stellt dafür das Tool „PC Health Check“ zur Verfügung.
- Kauf neuer Hardware: Die von Microsoft empfohlene Lösung ist der Kauf eines neuen Computers, der mit Windows 11 kompatibel ist. Dies ist jedoch die kostspieligste Option.
- Nutzung des ESU-Programms: Wer seinen alten PC behalten möchte, kann die kostenpflichtigen erweiterten Sicherheitsupdates abonnieren, um weiterhin geschützt zu bleiben. Die genauen Kosten und Bedingungen für Privatkunden sollten direkt bei Microsoft geprüft werden.
- Wechsel zu einem alternativen Betriebssystem: Eine kostenlose und nachhaltige Alternative ist die Installation eines Linux-basierten Betriebssystems wie Ubuntu oder Linux Mint. Diese Systeme sind bekannt für ihre Sicherheit und laufen oft auch auf älterer Hardware flüssig.
- Offline-Nutzung des Computers: Ein Computer ohne Sicherheitsupdates sollte idealerweise nicht mehr mit dem Internet verbunden werden, um das Risiko von Angriffen zu eliminieren. Dies schränkt die Funktionalität jedoch stark ein.
Sicherheitsexperten raten dringend davon ab, einen Windows-10-PC nach Oktober 2025 ohne Schutzmaßnahmen weiter online zu nutzen. Die Gefahr, Opfer von Datendiebstahl, Erpressungstrojanern oder anderen Cyber-Angriffen zu werden, steigt ohne regelmäßige Sicherheitsupdates erheblich an.





