Die Verteilung seltener Codes für Shiny Koraidon und Shiny Miraidon in Pokémon Karmesin und Purpur sorgt in den USA für erhebliche Kritik unter den Fans. Der Händler GameStop hat nun in einer offiziellen Stellungnahme bestätigt, dass die Anzahl der verfügbaren Codes stark begrenzt war, was die Probleme bei der Verteilung erklärt.
Spieler berichteten von chaotischen Zuständen, sofort vergriffenen Codes und dem Problem von Wiederverkäufern, sogenannten „Scalpern“. Die Situation eskalierte so weit, dass sich GameStop gezwungen sah, Details zur Code-Verfügbarkeit offenzulegen und auf die massive Nachfrage zu reagieren.
Zentrale Erkenntnisse
- GameStop erhielt pro Filiale nur etwa 50 Codes für die erste und zweite Welle der Verteilungsaktion.
- Die hohe Nachfrage und die begrenzte Verfügbarkeit führten zu Frustration bei Pokémon-Fans.
- Kritiker bemängeln, dass eine digitale Online-Verteilung die Probleme hätte vermeiden können.
- GameStop hat eine zweite Welle von Codes erhalten, die ebenfalls stark limitiert ist.
Hintergründe der umstrittenen Verteilungsaktion
Ende September startete eine exklusive Aktion, bei der Spieler von Pokémon Karmesin und Purpur kostenlose Codes für die begehrten Shiny-Versionen der legendären Pokémon Koraidon und Miraidon erhalten konnten. In den Vereinigten Staaten wurde die Verteilung exklusiv über die Einzelhandelskette GameStop abgewickelt.
Die Vorfreude in der Community war groß, da Shiny-Pokémon extrem selten sind und solche Events eine der wenigen Gelegenheiten bieten, sie garantiert zu erhalten. Doch die Begeisterung schlug schnell in Enttäuschung um.
Probleme am ersten Tag
Schon kurz nach Beginn der Aktion berichteten zahlreiche Fans in sozialen Medien und Foren, dass die Codes in vielen Filialen innerhalb weniger Stunden vergriffen waren. Viele Spieler, die extra zu einem GameStop-Laden gefahren waren, gingen leer aus.
Erschwerend kam hinzu, dass die Verteilung am selben Tag begann, an dem auch ein neues Set des Pokémon-Sammelkartenspiels veröffentlicht wurde. Dies führte zu einem zusätzlichen Ansturm auf die Filialen und verschärfte die chaotischen Zustände vor Ort.
Warum eine physische Verteilung?
Obwohl digitale Verteilungen über das Internet technisch einfach umsetzbar wären, entscheiden sich The Pokémon Company und Nintendo oft für Partnerschaften mit Einzelhändlern. Solche Aktionen sollen den Kundenverkehr in den Geschäften erhöhen und den Verkauf von Merchandise und Spielen ankurbeln. Im Fall der Shiny-Codes führte diese Strategie jedoch zu erheblichen logistischen Problemen und verärgerte die Kernzielgruppe.
Scalper verschärfen die Knappheit
Ein wesentlicher Faktor, der die Situation verschlimmerte, war das schnelle Auftreten von Wiederverkäufern. Diese sogenannten Scalper sicherten sich in kurzer Zeit eine große Anzahl der kostenlosen Codes, um sie anschließend auf Online-Plattformen wie eBay für hohe Preise zu verkaufen.
Dieses Vorgehen entzog echten Fans die Möglichkeit, einen Code auf dem vorgesehenen Weg zu erhalten, und untergrub den Zweck der kostenlosen Verteilungsaktion. Die Community äußerte lautstark ihren Unmut und forderte eine fairere Methode, die solche Praktiken verhindert.
GameStops Reaktion und offizielle Zahlen
Nach tagelanger Kritik und wachsendem Druck aus der Community veröffentlichte GameStop eine offizielle Stellungnahme, um die Situation zu klären. Das Unternehmen bestätigte, dass es eine zweite Welle von Codes erhalten habe, um der hohen Nachfrage gerecht zu werden. Gleichzeitig enthüllte die Mitteilung jedoch das wahre Ausmaß der Knappheit.
Extrem begrenzte Stückzahl
Laut GameStop erhielt jede Filiale sowohl für die erste als auch für die zweite Verteilungswelle nur eine sehr begrenzte Anzahl an Codes. Die offizielle Angabe liegt bei „ungefähr 50 pro Geschäft“. Bei Tausenden von GameStop-Filialen in den USA ergibt sich zwar eine hohe Gesamtzahl, die Verteilung auf lokaler Ebene war jedoch minimal.
In der Erklärung heißt es wörtlich:
„Aufgrund der überwältigenden Nachfrage war die erste Welle der kostenlosen Code-Karten für Shiny Koraidon und Shiny Miraidon sehr schnell vergriffen. Wir haben euer Feedback gesehen und mit Pokémon zusammengearbeitet, um eine zweite Welle zu sichern, die nun als kostenlose Kassenbon-Codes in den Geschäften verteilt wird.“
GameStop führte weiter aus, dass die Anzahl der neuen Codes ebenfalls stark begrenzt sei:
„Pokémon hat uns eine begrenzte Anzahl von Kassenbon-Codes zur Verfügung gestellt, etwa 50 pro Geschäft. GameStop ist bestrebt, jeden Code, den wir erhalten, zu verteilen, und wir verpflichten uns, den Fans mehr zur Verfügung zu stellen, falls Pokémon zusätzliche Codes bereitstellt.“
Diese Transparenz bestätigte die Vermutungen vieler Spieler, dass das Angebot von Anfang an nicht ausreichte, um die Nachfrage auch nur annähernd zu decken.
Kritik an der Distributionsmethode
Die Kontroverse hat eine breitere Debatte über die Verteilungsmethoden für digitale Inhalte in Videospielen ausgelöst. Viele Spieler und Branchenbeobachter argumentieren, dass eine Online-Verteilung über das Internet die fairste und effizienteste Lösung gewesen wäre.
Mögliche alternative Methoden umfassen:
- Verteilung über das In-Game-Menü: Eine direkte „Geheimgeschenk“-Funktion in Pokémon Karmesin und Purpur hätte allen Spielern mit einer Internetverbindung den Zugang ermöglicht.
- E-Mail-Newsletter: Codes hätten an Abonnenten des offiziellen Pokémon-Newsletters versendet werden können.
- Online-Code-Anforderung: Eine Webseite, auf der sich Spieler mit ihrem Nintendo-Account anmelden, um einen einmaligen Code zu erhalten.
Diese Ansätze hätten nicht nur die logistischen Hürden und den Frust der Spieler vermieden, sondern auch das Problem mit Scalpern effektiv unterbunden. Die Entscheidung für eine exklusive In-Store-Aktion wird daher von vielen als verbraucherunfreundlich und veraltet angesehen.
Die Zukunft wird zeigen, ob The Pokémon Company und ihre Partner aus diesem Vorfall lernen und künftige Verteilungsaktionen anders gestalten. Bis dahin bleibt bei vielen Fans ein Gefühl der Enttäuschung zurück. Pokémon Karmesin und Purpur sind exklusiv für die Nintendo Switch erhältlich.





