Destiny 2, der beliebte Online-Shooter von Bungie, verzeichnet auf der PC-Plattform Steam die niedrigsten Spielerzahlen seit seiner Veröffentlichung im Jahr 2019. Dieser massive Rückgang folgt auf die Veröffentlichung der Erweiterung „Edge of Fate“ und ist das Ergebnis umstrittener Gameplay-Änderungen, eines spürbaren Vertrauensverlusts in der Community und einer allgemeinen Unzufriedenheit unter langjährigen Fans.
Wichtige Fakten
- Die durchschnittliche Spielerzahl von Destiny 2 auf Steam ist in den letzten 30 Tagen auf 18.439 gefallen – ein neuer Negativrekord.
- Die Erweiterung „Edge of Fate“ startete mit nur 98.211 Spielern, ein Rückgang von 69 % im Vergleich zum Vorgänger „The Final Shape“.
- Sowohl Spieler als auch bekannte Content Creator äußern zunehmend Kritik und wenden sich vom Spiel ab.
- Die Stimmung in der Community wird als so negativ wie selten zuvor beschrieben, was sich in den Steam-Bewertungen widerspiegelt.
Ein detaillierter Blick auf die sinkenden Zahlen
Die aktuellen Daten von Steam Charts zeichnen ein klares Bild der Krise, in der sich Destiny 2 befindet. Mit einer durchschnittlichen Spielerzahl von nur 18.439 in den letzten 30 Tagen wurde der bisherige Tiefstwert vom Januar 2025 (18.542 Spieler) unterschritten. Zu Stoßzeiten außerhalb der Hauptspielzeit fiel die Zahl der gleichzeitig aktiven Spieler sogar unter die Marke von 8.000, ein für das Franchise fast beispielloser Wert.
Der Abwärtstrend wird im Monatsvergleich noch deutlicher. Der Durchschnitt im September 2025 lag bei 19.307 Spielern, was einem Rückgang von 44 % gegenüber August 2025 und 23 % gegenüber September 2024 entspricht. Diese Zahlen stehen in starkem Kontrast zum Allzeithoch des Spiels im Oktober 2019, als durchschnittlich 165.307 Spieler aktiv waren.
Destiny 2 Spielerzahlen auf Steam
- Aktueller 30-Tage-Durchschnitt: 18.439
- Bisheriger Tiefstwert (Jan 2025): 18.542
- Allzeithoch (Okt 2019): 165.307
Der enttäuschende Start von „Edge of Fate“
Ein entscheidender Faktor für den Spielerschwund war der Start der neuesten Erweiterung „Edge of Fate“ im Juli. Während frühere Erweiterungen Hunderttausende Spieler zum Launch anlockten, erreichte „Edge of Fate“ am ersten Tag eine Spitze von nur 98.211 Spielern. Im Vergleich dazu startete die vorherige Erweiterung, „The Final Shape“, mit 314.634 Spielern.
Dieser Rückgang von 69 % ist der stärkste in der Geschichte der Destiny-2-Erweiterungen. Obwohl ein gewisser Spielerrückgang nach „The Final Shape“ erwartet wurde, da diese Erweiterung eine zehnjährige Saga abschloss, übertrifft der jetzige Einbruch die Erwartungen bei Weitem.
Spitzen-Spielerzahlen am Starttag der Erweiterungen
Ein Vergleich der maximalen gleichzeitigen Spieler auf Steam am Veröffentlichungstag der wichtigsten Erweiterungen zeigt den deutlichen Abfall:
- Lightfall: 316.750
- The Final Shape: 314.634
- The Witch Queen: 290.112
- Beyond Light: 242.284
- Edge of Fate: 98.211
Gründe für die Krise: Vertrauensverlust und kontroverse Änderungen
Die sinkenden Zahlen sind nicht nur auf einen natürlichen Spielerschwund zurückzuführen. Vielmehr spiegeln sie eine tiefere Unzufriedenheit innerhalb der Community wider. Mit „Edge of Fate“ führte Entwickler Bungie weitreichende Änderungen an den Kernsystemen des Spiels ein, die bei vielen Veteranen auf Ablehnung stießen.
Besonders das neue „Portal“-System, das eigentlich die Wiederspielbarkeit und den Einstieg für neue Spieler verbessern sollte, steht in der Kritik. Viele empfinden es als überkompliziert und unnötig. Laut Berichten hat die Erweiterung auf Steam eine „Äußerst negative“ Bewertung, wobei nur 4 % von 370 Rezensionen positiv ausfallen.
Die Community am Wendepunkt
Das schwindende Vertrauen in Bungie ist ein zentrales Thema in Diskussionen auf Plattformen wie Reddit und X (ehemals Twitter). Viele Spieler fühlen sich von den Entscheidungen des Entwicklers entfremdet. Ein Nutzer fasste die Stimmung zusammen:
„Ich vertraue Bungie bei diesem Franchise nicht mehr. Ich bin bereits aus dem Destiny-2-Zug ausgestiegen und habe keine Ahnung, was sie tun könnten, um mich wieder an Bord zu holen.“
Diese Frustration beschränkt sich nicht auf die Spielerbasis. Auch einflussreiche Content Creator wie Datto, Gladd und GrenaderJake haben sich in den letzten Wochen von Destiny 2 abgewandt. Als Gründe nannten sie Burnout, die anhaltende negative Stimmung und Frustration über den Zustand des Spiels.
Die Zukunft von Destiny 2
Die nächste große Hoffnung für Destiny 2 ist die für Dezember geplante Erweiterung „Renegades“ mit Star-Wars-Thema. Ob diese ausreicht, um das Ruder herumzureißen, ist jedoch ungewiss. Experten sind sich einig, dass Bungie zuerst das Vertrauen der Community zurückgewinnen und die grundlegenden Probleme des Spiels angehen muss.
Ohne tiefgreifende Korrekturen und eine transparentere Kommunikation besteht die Gefahr, dass die aktuellen Tiefststände zur neuen Normalität für eines der einflussreichsten Live-Service-Spiele der letzten Jahre werden.





