Neue Bilder des vor einigen Monaten eingestellten Xbox-Spiels „Contraband“ sind online aufgetaucht. Die Screenshots, die aus dem Portfolio eines beteiligten Künstlers stammen, gewähren erstmals konkrete Einblicke in die Benutzeroberfläche und das geplante Spielerlebnis des Koop-Titels von Avalanche Studios.
Das Spiel wurde ursprünglich 2021 als ein „Schmugglerparadies“ angekündigt, das in den 1970er Jahren angesiedelt ist. Nach der Ankündigung gab es jedoch nur wenige offizielle Informationen, bis die Entwicklung schließlich eingestellt wurde.
Wichtige Erkenntnisse
- Neue Screenshots des eingestellten Xbox-Spiels „Contraband“ sind aufgetaucht.
- Die Bilder zeigen Entwürfe für die Benutzeroberfläche, das Matchmaking und ein Rangsystem.
- Das Spiel war als 4-Spieler-Koop-Erlebnis konzipiert.
- Eine Karte namens „Downtown“ deutet auf ein nächtliches Setting hin.
- Die Zukunft von Avalanche Studios bleibt nach der Einstellung des Projekts und internen Umstrukturierungen ungewiss.
Ein erster Blick auf das Interface
Die veröffentlichten Bilder konzentrieren sich hauptsächlich auf die Gestaltung der Benutzeroberfläche (UI). Sie stammen von einem Künstler, der für die Interfaces des Spiels verantwortlich war, und zeigen Konzepte für den Matchmaking-Prozess. Das Design wirkt stark stilisiert und deutet auf eine klare visuelle Identität hin.
Die Menüs legen nahe, dass „Contraband“ stark auf ein kooperatives Spielerlebnis für vier Personen ausgerichtet war. Spieler hätten sich offenbar zu Teams zusammenschließen können, um gemeinsam Missionen zu bestreiten. Die Aufmachung erinnert an klassische Heist-Filme und Krimis der 70er Jahre.
Ein kriminelles Rangsystem
Ein besonders interessantes Detail ist ein sichtbares Fortschrittssystem. Die UI-Entwürfe zeigen verschiedene kriminelle Ränge, die Spieler vermutlich durch erfolgreiche Schmuggeloperationen hätten erreichen können. Diese Ränge umfassen Bezeichnungen wie:
- Hustler
- Bandit
- Smuggler
- Baron
Dieses System deutet darauf hin, dass die Entwickler einen langfristigen Motivationsfaktor planten, bei dem Spieler in der kriminellen Hierarchie aufsteigen konnten. Es ist wahrscheinlich, dass höhere Ränge mit neuen Fähigkeiten, besserer Ausrüstung oder Zugang zu lukrativeren Aufträgen verbunden gewesen wären.
Atmosphäre und Spielwelt
Obwohl die Bilder primär Menüs zeigen, geben sie auch Hinweise auf die Spielwelt von „Contraband“. Eines der Konzepte zeigt eine Karte mit dem Namen „Downtown“. Die dazugehörige Illustration stellt eine nächtliche Straßenszene mit leuchtenden Neonschildern dar.
Diese Gestaltung unterstreicht die vermutete Atmosphäre des Spiels: düstere, nächtliche Operationen in einer städtischen Umgebung, die perfekt für illegale Aktivitäten geeignet ist. Die visuelle Sprache scheint gezielt auf das Thema Schmuggel abgestimmt zu sein.
Was war Contraband?
„Contraband“ wurde auf der E3 2021 als ein ambitioniertes Koop-Spiel für Xbox und PC angekündigt. Entwickelt von den Avalanche Studios, den Machern der „Just Cause“-Reihe, sollte es Spieler in eine offene Spielwelt der 1970er Jahre versetzen. Der Fokus lag auf Fahrzeug-basierten Raubzügen und Schmuggelmissionen, die in einem Team absolviert werden sollten. Nach der Ankündigung blieb es lange still um das Projekt, bis Anfang des Jahres Berichte über dessen Einstellung die Runde machten.
Ein weiteres Detail ist im Hintergrund eines Menüs zu erkennen. Obwohl die Umgebung unscharf ist, lässt sich eine Art Lagerhalle oder ein Unterschlupf erahnen, gefüllt mit Kisten und Vorräten. Da dieses Bild hinter dem Rekrutierungsmenü platziert ist, könnte es sich um einen zentralen Hub gehandelt haben, in dem Spieler ihre Einsätze planten und ihr Team zusammenstellten.
Fragezeichen beim Art-Style
Die ersten Analysen der Screenshots sorgten kurzzeitig für Verwirrung bezüglich des grafischen Stils. Die in den Menüs gezeigten Charakterporträts wirkten sehr comichaft und stilisiert, was viele zu der Annahme verleitete, das gesamte Spiel würde auf einen nicht-realistischen Look setzen.
Diese Erkenntnis macht deutlich, dass die Bilder frühe Konzepte darstellen. Wie die Charaktere und die Spielwelt im finalen Produkt ausgesehen hätten, bleibt somit weiterhin unbekannt. Es ist üblich, in frühen Entwicklungsphasen Platzhaltergrafiken zu verwenden, um Layouts und Funktionalitäten zu testen.
Die unsichere Zukunft von Avalanche Studios
Die Einstellung von „Contraband“ war Teil einer größeren Umstrukturierung bei Avalanche Studios. Berichten zufolge kam es zu erheblichen internen Veränderungen, einschließlich der Schließung der Niederlassung in Liverpool und Personalabbau in anderen Teams. Diese Maßnahmen werfen Fragen über die zukünftige Ausrichtung des schwedischen Entwicklerstudios auf.
Auch die Zukunft der bekanntesten Marke des Studios, „Just Cause“, ist ungewiss. Ein fünfter Teil der Action-Reihe befand sich Berichten zufolge bei Sumo Digital in Entwicklung, wurde aber ebenfalls eingestellt. Ob Avalanche Studios selbst die Arbeit an der Serie wieder aufnehmen wird, ist unklar.
Die Veröffentlichung dieser Konzeptbilder bietet einen seltenen, wenn auch unvollständigen Einblick in ein vielversprechendes Projekt, das nie das Licht der Welt erblicken wird. Für Fans, die sich auf ein Koop-Abenteuer im Schmuggler-Milieu gefreut hatten, bleiben diese Bilder die einzige Erinnerung an das, was „Contraband“ hätte sein können.





