Microsoft hat bestätigt, dass der viel diskutierte Titel „Stalker 2: Heart of Chornobyl“ am 16. November 2025 aus dem Xbox Game Pass entfernt wird. Diese Entscheidung, genau ein Jahr nach der Veröffentlichung, sorgt für erhebliche Frustration unter Abonnenten, die das Gefühl haben, für ein unfertiges Spiel bezahlt zu haben.
Die Kritik entzündet sich vor allem am Zustand des Spiels bei seiner Markteinführung. Viele Spieler argumentieren, dass der Titel erst jetzt, nach zahlreichen Updates, einen spielbaren Zustand erreicht – pünktlich zu seiner bevorstehenden Veröffentlichung auf der PlayStation 5.
Die wichtigsten Punkte
- „Stalker 2“ wird am 16. November 2025 aus dem Xbox Game Pass entfernt.
- Abonnenten kritisieren, dass das Spiel bei der Veröffentlichung unfertig war und erst jetzt stabil läuft.
- Die Entfernung erfolgt kurz vor der Veröffentlichung der PlayStation 5-Version am 20. November 2025.
- Spieler äußern Bedenken, dass Game Pass als „Beta-Test-Plattform“ für unfertige Titel genutzt wird.
Ein umstrittener Abschied
Die offizielle Ankündigung erfolgte über die Xbox-App und listet neben „Stalker 2“ vier weitere Spiele auf, die den Dienst verlassen werden. Dazu gehören „Football Manager 2024“, „Blacksmith Master“, „Frostpunk“ und „Spirittea“. Doch keine dieser Nachrichten löste eine vergleichbare Welle der Enttäuschung aus wie der Wegfall des postapokalyptischen Shooters.
„Stalker 2“ war bei seiner Veröffentlichung im November 2024 ein wichtiger Exklusivtitel für die Xbox-Konsole. Microsoft hatte das ukrainische Entwicklerstudio GSC Game World massiv unterstützt, sowohl im Marketing als auch durch eine 90-minütige Dokumentation, die die schwierigen Entwicklungsbedingungen während der russischen Invasion beleuchtete. Diese enge Partnerschaft lässt die jetzige Entscheidung für viele umso unverständlicher erscheinen.
Hintergrund der Entwicklung
Die Entwicklung von „Stalker 2: Heart of Chornobyl“ war von enormen Herausforderungen geprägt. Nach dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine musste das Kiewer Studio GSC Game World umsiedeln und die Arbeit unter Kriegsbedingungen fortsetzen. Microsoft unterstützte das Team öffentlichkeitswirksam und positionierte das Spiel als Aushängeschild für den Game Pass.
Der Kern der Kritik: Ein unfertiges Produkt?
In Online-Foren und sozialen Medien ist der Tenor eindeutig. Viele Abonnenten argumentieren, dass die einjährige Verweildauer im Game Pass zwar für fertige Spiele üblich sei, bei „Stalker 2“ jedoch andere Maßstäbe gelten müssten. Das Spiel sei bei seiner Veröffentlichung von technischen Problemen und Fehlern geplagt gewesen.
„Es fühlt sich an, als hätten wir für einen Early-Access-Titel bezahlt“, kommentiert ein Nutzer auf Reddit. „Das Spiel ist erst jetzt in einem Zustand, den es von Anfang an hätte haben sollen, und nun wird es entfernt.“
Diese Meinung wird von vielen geteilt. Die Spieler fühlen sich betrogen, da sie die Rolle von unfreiwilligen Testern übernommen hätten. Die Tatsache, dass die umfangreichen Fehlerbehebungen und Verbesserungen nun pünktlich zur Veröffentlichung auf der Konkurrenzkonsole PlayStation 5 abgeschlossen sind, verstärkt dieses Gefühl nur.
Einige Stimmen merken an, dass ein Jahr eine normale Laufzeit für Drittanbieter-Titel im Game Pass ist. Die Gegenseite argumentiert jedoch, dass dies nur für voll funktionsfähige Spiele gelten sollte. „Es ist ein schlechter Präzedenzfall, wenn ein Spiel kürzer im Game Pass bleibt, als wir darauf warten mussten, dass es richtig spielbar wird“, so ein Kommentar auf X (ehemals Twitter).
Zeitplan der Ereignisse
- November 2024: Veröffentlichung von „Stalker 2“ auf Xbox und PC, Day-One im Game Pass.
- 2024-2025: Mehrere Patches und Updates zur Behebung von Fehlern und Performance-Problemen.
- 16. November 2025: „Stalker 2“ verlässt den Xbox Game Pass.
- 20. November 2025: „Stalker 2“ erscheint für die PlayStation 5.
Ein ungünstiger Zeitpunkt
Die Entscheidung von Microsoft kommt zu einem sensiblen Zeitpunkt. Erst kürzlich hatte das Unternehmen den Preis für das Game-Pass-Ultimate-Abonnement um 50 Prozent auf 29,99 US-Dollar pro Monat erhöht. Als Begründung wurden mehr Day-One-Veröffentlichungen und zusätzliche Dienste wie Ubisoft+ Classics genannt. Die aktuelle Entwicklung stellt dieses Wertversprechen für einige Kunden in Frage.
Die bevorstehende PS5-Version von „Stalker 2“ wird zudem mit exklusiven Funktionen beworben, darunter die volle Unterstützung für das haptische Feedback und die adaptiven Trigger des DualSense-Controllers. Auch technische Verbesserungen für die PS5 Pro sind bereits in Arbeit. Xbox-Spieler, die das Spiel über den Game Pass gespielt haben, sehen nun, wie eine optimierte Version auf der konkurrierenden Plattform erscheint, während ihr Zugang endet.
Microsoft bietet Abonnenten in der Regel einen Rabatt von mindestens 20 % auf Spiele an, die den Dienst verlassen. Für viele enttäuschte Fans ist dies jedoch nur ein schwacher Trost. Der Fall „Stalker 2“ wirft eine grundlegende Frage auf: Welche Qualität dürfen Abonnenten von Day-One-Titeln im Game Pass erwarten und wie lange sollte ein Spiel im Dienst verbleiben, wenn es bei der Veröffentlichung erhebliche Mängel aufweist?





