Microsoft hat seine Finanzzahlen für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2026 veröffentlicht und die Ergebnisse zeichnen ein gemischtes Bild für die Gaming-Sparte. Während die Verkäufe von Xbox-Konsolen um fast 30 Prozent zurückgingen, konnte das wachsende Geschäft mit Abonnements und Software die Verluste teilweise ausgleichen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Einnahmen aus dem Verkauf von Xbox-Hardware sind im Vergleich zum Vorjahr um 29 % gesunken.
- Der Gesamtumsatz der Gaming-Sparte ging um 2 % zurück.
- Einnahmen aus Inhalten und Diensten, einschließlich Game Pass, stiegen um 1 %.
- Microsofts Gesamtumsatz wuchs, angetrieben durch Cloud und KI, um 18 % auf 77,7 Milliarden US-Dollar.
Ein deutlicher Rückgang bei der Hardware
Die neuesten Quartalszahlen von Microsoft, die den Zeitraum bis zum 30. September 2025 abdecken, zeigen eine klare Herausforderung im Konsolenmarkt. Die Einnahmen aus dem Verkauf von Xbox-Hardware sind um 29 Prozent eingebrochen. Dieser signifikante Rückgang deutet auf eine nachlassende Nachfrage nach den Konsolen der Xbox Series X und S hin.
Dieser Einbruch führte dazu, dass der Gesamtumsatz der Gaming-Sparte um 2 Prozent sank. Obwohl dies auf den ersten Blick gering erscheint, verdeutlicht es die große Abhängigkeit des Segments von den Hardwareverkäufen. Analysten sehen hier eine Marktsättigung und möglicherweise auch eine Reaktion der Verbraucher auf die allgemeine Wirtschaftslage.
Microsofts Gesamtbild
Während die Gaming-Sparte schwächelt, geht es Microsoft als Ganzes hervorragend. Der Konzern meldete einen Gesamtumsatz von 77,7 Milliarden US-Dollar, ein Plus von 18 %. Der Nettogewinn stieg um 12 % auf 27,7 Milliarden US-Dollar. Haupttreiber dieses Erfolgs war die Cloud- und KI-Sparte mit einem Wachstum von 28 %.
Game Pass als stabilisierender Faktor
Trotz der schwachen Hardware-Verkäufe gibt es einen Lichtblick für die Xbox-Sparte: das Geschäft mit Inhalten und Diensten. Dieser Bereich, zu dem der beliebte Abonnementdienst Xbox Game Pass sowie der Verkauf von Spielen von Drittanbietern gehören, verzeichnete ein Wachstum von 1 Prozent.
Microsoft betonte, dass die Leistung von Drittanbieter-Inhalten die Erwartungen übertroffen habe. Dies zeigt eine strategische Verschiebung, bei der das Software- und Service-Ökosystem immer wichtiger wird, um die Schwankungen im Hardware-Zyklus auszugleichen. Der Game Pass agiert hier als eine Art Stoßdämpfer, der kontinuierliche Einnahmen generiert, unabhängig davon, wie viele neue Konsolen verkauft werden.
Kontext der Preiserhöhungen
Die aktuellen Zahlen kommen nicht überraschend, wenn man die jüngsten Preisstrategien von Microsoft betrachtet. Im vergangenen Monat kündigte das Unternehmen eine zweite Preiserhöhung für Konsolen in den USA an, die mit dem „makroökonomischen Umfeld“ begründet wurde. Auch der Preis für den Xbox Game Pass wurde Anfang Oktober um 50 % erhöht, um den Spielern „mehr Flexibilität, Auswahl und Wert“ zu bieten.
Die Zukunft der Xbox-Plattform
Ausblick auf das nächste Quartal
Für das kommende Quartal prognostiziert Microsoft einen leichten bis mittleren einstelligen Rückgang bei den Einnahmen aus Inhalten und Diensten. Der Grund dafür ist ein im Vergleich zum Vorjahreszeitraum schwächeres Angebot an hauseigenen, sogenannten First-Party-Titeln.
Allerdings erwartet das Unternehmen, dass das Wachstum bei den Abonnements diesen Effekt teilweise kompensieren kann. Dies unterstreicht erneut die wachsende Bedeutung des Game Pass als zentrales Element der Xbox-Strategie.
Die nächste Konsolengeneration ist in Arbeit
Trotz der aktuellen Verkaufsprobleme blickt die Führungsetage bereits in die Zukunft. Xbox-Präsidentin Sarah Bond bestätigte kürzlich, dass die nächste Hardware-Generation in der Entwicklung sei. Details sind noch rar, aber eine bereits angekündigte Partnerschaft mit dem Chiphersteller AMD lässt auf technologische Fortschritte hoffen.
„Wir haben eine Partnerschaft mit AMD angekündigt, also das kommt“, sagte Bond. „Wir hören immer darauf, was Spieler und Entwickler wollen. Wenn es eine Nachfrage nach Innovation gibt, werden wir sie entwickeln.“
Diese Aussage signalisiert, dass Microsoft weiterhin fest an dedizierter Gaming-Hardware festhält, auch wenn der Fokus zunehmend auf dem plattformübergreifenden Ökosystem aus Software und Diensten liegt. Die Strategie scheint klar: Während das Service-Modell für stabile Einnahmen sorgt, wird im Hintergrund bereits die technologische Grundlage für die nächste Ära des Gamings geschaffen.





